Über entspannt-aufmerksames und effektives Arbeiten.
Das Beispiel von Kindern, die in ihrem Spiel komplett aufgehen und darüber die Zeit völlig vergessen, umschreibt einen Flow-Zustand sehr treffend. Aber auch als Erwachsene können wir uns hier und da im Flow befinden. Menschen, die künstlerisch oder handwerklich schaffend tätig sind, können in der Regel sehr häufig in den Flow hineinkommen.
Aber Flow ist nicht wieder irgend so ein neues anglizistisches Wort, das es in unseren Alltag geschafft hat. Dem Flow liegt eine Wissenschaft zugrunde:
Prof. Mihaly Csikszentmihalyi hat den Begriff des Flows bereits in 1975 geprägt. Zuvor forschte er zu diesem optimalen Geisteszustand mehrere Jahrzehnte.
Csikszentmihalyi legte dem Flow 6 Kriterien zugrunde:
In der heutigen Flow-Forschung werden diese Kriterien pragmatisch auf 3 Flow-Merkmale reduziert:
Konzentration
Unsere Aufmerksamkeit erscheint absorbiert und ohne Anstrengung möglich.
Motivation
Unsere Tätigkeit selbst steht im Mittelpunkt - weniger das Endergebnis und wird von uns mit großem Engagement durchgeführt.
Befriedigung
Unsere Arbeit erfüllt und mit Freude sowie Zufriedenheit und sogar mit einem tieferen Sinn.
Was passiert beim Flow auf biologischer Ebene in uns drin?
Denn ein Flow ist nicht etwas, das nur rein subjektiv wahrgenommen wird. Der Flow geht mit drei messbaren Veränderungen in unserem Gehirn einher:
Veränderte Aktivitäten in den Hirnregionen
Während normalerweise der sogenannte präfrontale Kortex unseres Gehirns im wachen Zustand aktiv ist, und unser bewusstes Denken und Handeln sowie die Wahrnehmung von Zeit steuert, wird dieser im Flow-Zustand in seiner Aktivität heruntergefahren. Das ermöglicht uns, unsere Aufmerksamkeit zu zentrieren und Dinge wie unsere reflektierte Selbstwahrnehmung oder Sorgen und Ängste auszublenden.
Veränderte elektrische Signale
Im Wachzustand dominieren normalerweise die hochfrequenten Beta-Wellen, wenn es um die Weiterleitung von elektrischen Informationssignalen in unserem Gehirn geht. Diese Wellen gehen in Alpha-Wellen und eine niedrigere Frequenz über, die uns unbewusste Gedanken und Tagträume ermöglichen, bis hin Theta-Wellen mit noch niedrigeren Frequenzen, die beim Einschlafen und Träumen bei uns auftreten. Ein Flow-Zustand zeichnet sich interessanterweise durch eine Mischung aus Alpha- und Theta-Wellen aus.
Veränderte Neurotransmitter
An der Informationsübertragung über elektrische Signale im Gehirn sind unsere biochemischen Botenstoffe, die Neurotransmitter beteiligt. Sie spielen die zentrale Rolle in der Hirnfunktion hinsichtlich Emotionen, Konzentrations- und Lernfähigkeit und Gedächtnisbildung. In Bezug auf einen Flow-Zustand ist die reibungslose Funktionsfähigkeit unserer Neurotransmitter elementar wichtig. Hierzu bedarf es final einer guten Versorgung mit Nährstoffen, was weiter unten auch noch einmal weiter ausgeführt wird.
Folgende Funktionen unserer Neurotransmitter gilt es gezielt zu unterstützen:
Das absolut Großartige dabei: Ein Flow-Zustand ist kein Zufall, sondern unsere Entscheidung. Wenn zuletzt womöglich auch unbewusst von uns getroffen. Wir können es aber beeinflussen, in einen Flow-Zustand zu kommen - stets in Abhängigkeit von unserer individuellen Situation. Folgende Punkte darfst Du dabei berücksichtigen:
Punkt 1.
Du solltest die Tätigkeit prüfen, die Du im Flow ausführen möchtest, inwiefern sie bezüglich ihrer Komplexität, Dynamik und Neuartigkeit für ein Arbeiten im Flow geeignet ist.
Ebenso solltest Du prüfen, inwiefern Deine momentane seelische Verfassung, für Dich ggf. eine Barriere dabei sein könnte, in einen durch Entspannung geprägten Flow zu kommen.
Beides gilt es dementsprechend gezielt auszuwählen und Tätigkeit sowie Zeitpunkt der Durchführung dementsprechend zu entscheiden.
Punkt 2.
Hast Du Dich für die geeignete Aufgabe entschieden, gilt es diese auch als die eine Aufgabe festzulegen. Keine weitere Aufgabe ist parallel erlaubt. Und jede Ablenkung muss von vornherein ausgeschlossen werden können. Keine Mails checken, keine Anrufe annehmen, Handy weg. Multitasking und Ablenkungen sind die größten Feinde des Flows. Ebenso wie auch Sorgen und Ängste.
Punkt 3.
Wie oben erwähnt, spielen unsere Neurotransmitter eine entscheidende Rolle hinsichtlich der reibungslosen Funktion unseres Gehirn entlang eines Flows. Diese reibungslose Funktion der Neurotransmitter ist wiederum von der richtigen Nährstoffversorgung abhängig. Die Zellen unseres Gehirn und unsere Nerven müssen mit Energie versorgt werden, oxidativer Stress muss abgepuffert werden. Folgende Nährstoffe sollten ausreichend zugeführt sein:
Punkt 4.
Selbstverständlich spielt der Ort, an dem Du Dich in Deinen Flow-Zustand begibst, eine schwergewichtige Rolle. Und selbstverständlich solltest Du Dich an diesem Ort besonders positiv stimuliert fühlen. Der graue Schreibtisch mit dem Blick an die graue Wand kann hierbei in jedem Fall die schlechtere Alternative sein, als ein Ort nahe oder in der Natur oder mit Blick hinein. Letztendlich ist es aber Deine ganz situativ bedingte und individuelle Entscheidung, ob Du Dich in einem Menschen-abgeschiedenen Park oder in einem Innenstadt-Café oder aber auch in Deiner Garage in den Flow-Zustand begeben möchtest.
Punkt 5.
Bei aller Intuition, Individualität und Zeitlosigkeit ist eine gewisse Planung vor Eintritt in den Flow-Zustand dennoch wichtig. Hierbei sollte die eine Aufgabe, die Du bearbeiten möchtest festgesetzt werden, ebenso wie die Zeitachse. Letzteres kann wieder individuell sehr unterschiedlich entschieden werden. Letztendlich solltest Du aber davon ausgehen, dass Du nicht mehrere Stunden hintereinander in einem Flow-Zustand voll bei der Sache bleiben kannst. Wenn es nachher doch der Fall war, sehr gut. Zu Beginn darfst Du Dir aber gerne eine Timeline von beispielsweise 25 Minuten und 5 Minuten oder 50 Minuten und 10 Minuten Pause zurechtlegen und wenn Du magst mit Hilfe eines Timers oder auch einer App begleiten.
Punkt 6.
Im Flow-Zustand widmest Du Deiner durchgeführten Tätigkeit mit allen Sinnen Deine Aufmerksamkeit. Daher kannst Du leichter in den Flow-Zustand hineinkommen, wenn Du möglichst viele Deiner fünf Sinne ansprichst. Zum Beispiel:
Ganz bei sich sein und in einem Meditations-artigen Zustand arbeiten.
Produktiv sein und gleichzeitig entspannt. Quasi bei der Arbeit regenerieren.
Klingt zu schön, um wahr zu sein? Probiere es unbedingt aus.
Und melde Dich sehr gerne bei mir, wenn Du die eine oder andere Hilfestellung benötigst.
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